Saison Rückblick: Die RSV Maschine
Aprilia Racing gehört zur Piaggio Gruppe, nicht unbeteiligt am diesjährigen Erfolg, denn so konnte man sich auf das Rennprojekt voll konzentrieren. Das Ergebnis ist beeindruckend, denn die Maschine ist hoch entwickelt und lässt sich gut anpassen.
Der 65° V4 Motor ist klein und extrem schmal für einen Vierzylinder, daher hatte Aprilia von Anfang an einen gewissen Vorteil gegenüber der Konkurrenz, was Bodenfreiheit und Aerodynamik betrifft.
2009 startete man wieder in der WSBK durch und die komplizierte Technik, die dafür aber extrem gut anpassbar ist, erforderte alles von den Technikern, wie auch von den Fahrern. Man hatte beim Einstieg kaum Daten zur Verfügung und durch die vielen Einstellungsmöglichkeiten, passierten leicht Fehler. Schnell konnte etwas übersehen werden, auf der Suche nach der optimalen Einstellung.
In dieser Saison aber hatte man die Daten von 2009 zur Verfügung und damit konnte man rund um den Globus fast perfekte Setups erstellen, die meist schon im ersten Training funktionierten.
Offiziell hat man eine Nutzleistung von 215 bei 15.000 Umdrehungen und das erschien im Vergleich zur Konkurrenz eher konservativ, denn diese hat mehr als 220. Doch Aprilia war dennoch mindestens so schnell wie die Gegner. Aprilia entwarf und überarbeitete das eigene EFI-System und nutzte zudem ein Gyroskop, um alle Bewegungen der Maschine nachvollziehen zu können. Die Traktionskontrolle und das Anti-Wheelie-System zogen 2010 viel Aufmerksamkeit auf sich.
Aprilia benutzte die Aufhängungen von Öhlins, wie die meisten anderen Werksteams, 42mm TRVP25 Vordergabel und die RSP40 (TTX40) Dämpfer, von denen behauptet wird, sie bringen einen echten Vorteil.
Natürlich gab es noch andere Gründe, warum Aprilia und Max Biaggi die erfolgreichste Paarung 2010 abgaben. Biaggi kam mit den Anforderungen perfekt zurecht, konnte mit dem Setup umgehen und es auf die verschiedenen Bedingungen anpassen. Alle Elemente zusammen bildeten den Schlüssel zum Erfolg.