Chaz Davies über den Titelgewinn in der Supersport
Chaz zeigte sich gesprächig nach dem Titelgewinn, den er in vollen Zügen genießt, er sagte: "Das hat uns so viel harte Arbeit gekostet. Es war nicht immer einfach für mich, ich musste einige dunkle Tage überstehen. Alles was man braucht ist eine Person, ein Team und ein bisschen Vertrauen, dass man die Wende schaffen kann. Diese eine Person war Giuliano Rovelli (Chef des ParkinGO Teams), der mir vor zwei Jahren die Möglichkeit bot für ihn in Imola zu fahren. Er wollte mich testen. Ich spürte damals schon, dass das ein weiterer Baustein in meiner Karriere werden würde. Ich bekam also diese Chance, gab mein Bestes und ich konnte das Vertrauen zurück geben, mit ein paar guten Ergebnissen letzte Saison und dieses Jahr, trotz des späten Wechsels zu Yamaha. Wir wussten nicht, was uns in dieser Saison erwarten würde. Die ersten Rennen waren nicht einfach, wir gingen beim Setup in eine falsche Richtung. Zur Mitte des Jahres hatten wir aber ein gutes Paket zusammen und alles begann zusammen zu passen. Ab da haben wir Druck gemacht und uns nach vorn orientiert, wir wollten den Rückstand auf Luca (Scassa) wett machen. Wir konnten sehr konstante Rennen hinlegen und immer alles geben - am Ende hat sich alles gefügt."
Er fuhr fort: "Zur Mitte der Saison ging es auf der Strecke ziemlich zur Sache, wir wollten uns einen Vorteil verschaffen und so viele Punkte wie möglich sammeln. Dennoch war ich schon in Silverstone bereit, etwas zurück zu nehmen und nicht zu viel Risiko zu gehen, wenn ich nur Dritter werden konnte, dann eben Dritter. Wenn du die Wahl zwischen Podest und Ausfall hast, dann doch lieber Podest. Am Ende hab ich in Silverstone gewonnen, auf dem Nürburgring in Deutschland ebenso und ich hatte das Gefühl, dass ich mit einer Hand den Titel schon greifen konnte. Aber in diesem Sport kann sich von heute auf morgen alles ändern (schnippt Finger). In Imola lief bis fünf Runden vor der Zielflagge alles perfekt und dann folgte diese riesengroße Enttäuschung. Zum Glück hatten wir genug Punkte Vorsprung. In Magny Cours lief es nicht perfekt, wir hatten nicht den absoluten Tag, es hat gerade so gelangt. Das Ziel war aber einfach nur das Nötigste zu tun und das haben wir umgesetzt."
Gefragt, wie es sich denn anfühlt sich in einem so starken Fahrerfeld durchzusetzen, und auch gegen Honda und Kawasaki, sagte Chaz: "Es war nicht einfach. Jeder hatte seine starken Momente, der Schlüssel war die Konstanz und natürlich Druck nach vorn zu machen. In jedem Rennen das maximal Mögliche heraus zu holen. An jedem Wochenende gab es neue starke Fahrer vorn, die man beim vorher gehenden Rennen noch nicht auf der Rechnung hatte, das hat alles immer durcheinander gemixt. Das Team musste aber keine extremen Maßnahmen ergreifen, sie blieben einfach nur konzentriert. Wir haben keine Experimente mit dem Setup gemacht, wir sind einfach nur unseren Weg gegangen und ich versuchte unterdessen in den Rennen keine Fehler zu machen."