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Als WM-Leader kommt Carlos Checa (Althea Ducati) in die Lombardei. Der 38 Jahre alte Katalane gewann vier der bisher sechs Saisonrennen und weist einen Vorsprung von 43 Punkten auf Weltmeister Max Biaggi auf, der in Monza unbedingt Punkte gutmachen muss und dazu wohl auch im Stande sein wird.

Der Aprilia-Alitalia-Star gewann im Vorjahr beide Rennen und sprach danach von Gänsehautstimmung. Max Biaggi: „Ich habe als Italiener mit italienischem Fabrikat beide Rennen gewonnen. Es herrschte eine Stimmung wie in der F1. Aber die Ducati werden sicher stark sein. Checa untertreibt wohl ein wenig."

Während Aprilia vergangene Woche in Mugello übte, waren die Spitzenteams von BMW, Honda, Yamaha und Ducati nicht im Testeinsatz. Vor allem für Yamaha sind die Rennen von Monza sehr wichtig. Der Sitz von Yamaha Italien befindet in Germo di Lesmo, nur einen Steinwurf von der Piste entfernt.

Auch der WM-Dritte Marco Melandri (Yamaha) will seinen Fans einiges bieten, auch wenn der 28-Jährige sein Monza-Debüt feiert. Marco Melandri: „Ich halte nichts davon, mir die Rennen aus vergangenen Jahre in Fernsehen anzusehen. Ich werde mir die Piste am Donnerstag mit dem Scooter anschauen." Auch Teamkollege Eugene Laverty zeigte in Assen eine erfreuliche Steigerung

Leon Haslam und Troy Corser wollen die zuletzt durchwachsenen Ergebnisse im BMW-Werksteam in Monza vergessen machen. Monza ist zudem ein guter Boden für die Bayern. Nachdem man sich 2009 in Monza mit viel Pomp präsentiert hatte, holte Troy Corser im Vorjahr bei der Hochgeschwindigkeitsschlacht den ersten WM-Podiumsplatz. Bei BMW Italien hofft Ayrton Badovini bei den Heimrennen auf Top-10-Plätze. Der angeschlagene James Toseland will nach seiner Hand-OP in Monza einen Comeback-Versuch starten.

Auch das Team von Castrol-Honda und Jonathan Rea geht es in Monza um viel. Der Nordire liegt in der Tabelle auf Platz 4. Sein Rückstand auf Carlos Checa beträgt jedoch schon 53 Zähler. Jonathan Rea: „Ich will Rennen für Rennen gute Leistungen bringen und so viel wie möglich gewinnen", erklärt der 24-Jährige. „Unser Bike ist gut, wir steigern uns auch immer noch bei den Details."

Bei Kawasaki will man sich wieder auf den Rennsport konzentrieren, nachdem das Team wegen bei einer Routinekontrolle durch britische Behörden in Dover sichergestellten Drogen in den Schlagzeilen war. Die Ermittlungen laufen, das Team sieht sich als Opfer. Tom Sykes holte in Monza 2010 mit Rang 5 sein zweitbestes Ergebnis und will 2011 an diese Leistung anknüpfen. Chris Vermeulen hofft nach Problemen in Donington und Assen auf Fortschritte mit seinem rechten Knie.

Auch bei Promoter Infront Motorsports gibt es gute Neuigkeiten. Für die von den Tifosi mit Spannung erwarteten Rennen im Tollhaus Monza konnte die Marke Wind als Eventsponsor gewonnen werden. Wind ist drittgrößter italienischer Mobilfunkanbieter und wirbt im SBK-Umfeld mit seinem neuen Slogan „piu vicini" (näher).

Supersport-WM

Auch die Supersport-600-WM bürgt im Autodromo von Monza für äußerst spannende Rennen. Die Konstellation vor dem vierten Saisonrennen könnte nicht spannender sein. Mit WM-Leader Luca Scassa, Broc Parkes und Scassas-Yamaha-Teamkollegen Chaz Davies befinden sich drei Piloten innerhalb von nur 5 Zählern.

Scassa musste nach zwei Siegen zu Saisonbeginn in Assen nach einem Sturz ohne Punkte heimreisen. Davies sprang im ParkinGO-Yamaha-Team für den Italiener in die Bresche. In Monza dürften die R6-Piloten erneut schnell sein.

Ähnliches gilt auch für Kawasaki-Motocard-Aushängeschild Broc Parkes, der bisher in allen drei Rennen in die Punkte fuhr und nie schlechter als auf Rang 5 platziert war. Bei Hannspree-Ten-Kate-Honda hat Fabien Foret mit Platz 2 in Assen ein deutliches Lebenszeichen nach dem verpatzten Saisonauftakt hinterlassen. Der französische Spätbremser sollte auch diesmal um Spitzenplätze kämpfen können. Ähnliches gilt für die britischen Parkalgar-Markenkollegen Sam Lowes und James Ellison.

Superstock 1000 und 600

Die Superstock-Piloten absolvieren in Monza ihren zweiten Auftritt. In Assen war der Italiener Davide Giugliano mit der Althea-Ducati ganz klar Herr im Haus. BMW-Hoffnung Sylvain Barrier musste sich mit Rang 2 vor Lorenzo Baroni begnügen. In Monza dürften die BMW-Asse stärker einzuschätzen sein.

Der Bayer Markus Reiterberger will bei seinem zweiten Auftritt auf internationalem Parkett nun auch ein zählbares Ergebnis einfahren. Der Yamaha-R6-Cupsieger von 2010 war mit seinem 17. Platz in Assen nach einem Ausritt in der Anfangsphase unzufrieden und kündigte damals bereits für Monza eine Steigerung an.

European Junior Cup

Nach ihrem Debüt in Assen geht es für die zwischen 14 und 17 Jahre alten Nachwuchstalente im neueingeführten „European Junior Cup" erneut um Cup-Zähler. Besonders erfreulich: In Assen gab es einen deutschen Auftaktsieg durch den Sachsen Tom Busch. Die Piloten treten mit ihren einheitlichen Kawasaki 250R-Ninjas in der laufenden Saison noch an vier weiteren Schauplätzen der Superbike-WM 2011 im Einsatz.