25 Jahre World Superbike: Pierfrancesco Chili
Pierfrancesco Chili gehört zu den Legenden der Superbike und zu den Fahrern, die die Serie als ideal für ihre Karriere ansahen. Mittlerweile ist Chili zwar 47 Jahre alt, doch das merkt man ihm kaum an, immerhin saß er bis 2006 auf einer Rennmaschine. 1998 und 2000 klassierte er sich in den Top-4, zuerst mit der Ducati und dann mit der 750cc von Suzuki.
Insgesamt holte er 17 Siege, fuhr 29 Mal die schnellste Runde und eroberte zehn Pole-Positions. Von 1995 bis zu seinem letzten Rennen in Magny Cours stand er 276 Mal am Start. Chilli sicherte sich 61 Podestplätze und ist damit Siebenter in der ewigen Bestenliste. Nur wenige Fahrer können zudem von sich behaupten eine so internationale Fangemeinde zu haben wie er. Für 'Frankie' hieß es immer, alles oder nichts.
Gefragt, warum er weltweit so beliebt ist, sagte Chili: "Ich glaube, es liegt daran, dass ich ein ziemlich normaler Typ bin. Wenn ich gewonnen habe, dann war das für alle, nicht nur für mich selbst oder für mein Team. Ich denke, die Leute mögen mich, weil ich ihnen etwas zurückgegeben habe. Manchmal hab ich es im Rennen übertrieben und stürzte, aber so war ich nun einmal. Ich bin Rennen nie berechnend gefahren, ich wollte einfach nur gewinnen."
Chili gehörte zu den Fahrern, die in der Superbike Chancen sahen, weil man alleine mit seinem Talent eine Chance erhielt und einfacher an eine gute Maschine kam. Er glaubt, dies war von Anfang an der Schlüssel zum Erfolg für die Superbike. "Einer der Gründe war meiner Meinung nach der geringe Kostenfaktor, wir hatten sehr gute Jahre, auch als die GP in die Krise geriet. Ich denke, es gab Jahre, da war die SBK besser als die MotoGP. Zudem konnte ich viele Rennen mit einer Privatmaschine gewinnen. Das war klasse für meine Teams und natürlich auch für die anderen. Alles, was du brauchst, ist einen guten Fahrer und ein gut aufgestelltes Team. Ich konnte 61 mal auf das Podium fahren, aber ich habe nur ein Jahr auf einer Werksmaschine gesessen. Das ist das Tolle an der Superbike Weltmeisterschaft."
Mit einer Karriere, die von so vielen Erfolgen gekennzeichnet ist, fällt es Chili schwer, ein Highlight heraus zu picken: "Man kann sich nicht an alles erinnern, aber ich war insgesamt immer sehr zufrieden. Vielleicht kann man 2001 benennen, als ich mit Suzuki in Donington gewann, obwohl es ein schweres Jahr für mich war. Einige Rennen, die ich als Ducati-Privatfahrer unterwegs war, waren auch sehr schön. Oder auch 2004, als ich im Regenrennen von Misano in der letzten Runde noch den Sieg holen konnte, oder Monza. Ein Rennen vor Slight und Fogarty zu gewinnen, war auch etwas Besonderes, das war 1996. Ich hatte wirklich tolle Teams. Francis Batta hat mir einiges Gutes beschert, PSG-1 und auch das Gattolone Team, mit dem ich begonnen habe. Ich habe viele schöne Erinnerungen. Ich denke, der Tiefpunkt war 2002, als ich keine guten Resultate holen konnte, auf der anderen Seite konnte ich 2003 mit einer gleichen Maschine sieben Mal auf das Podium fahren."
Frankie ist und bleibt eine Legende, auf und neben der Strecke ist er ein Fahrer mir Flair, Ausstrahlung und großem Talent.
