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Joan erlitt eine Rückenmarksverletzung im Bereich C6, weil er an der Strecke in Imola in eine Betonmauer eingeschlagen ist. Joan erlitt eine Verschiebung des C6 Halswirbels, die zu einer kompletten Abtrennung des Rückenmarks führte. Die Ärzte sagten, die Verletzung gilt als irreversibel. Joan ist querschnittgelähmt, hat keine Beweglichkeit in seinen Beinen, seinem Bauchbereich oder Fingern, er hat aber Gefühl in den Fingern und Händen. Er hat auch Mobilität im Gesicht, dem Nacken, den Armen, Schultern, Ellbogen und Handgelenken. Joan ist mental zu 100 Prozent gesund und überdenkt sein Leben, schließt Projekte in der Superbike Weltmeisterschaft ab, hat aber die Stärke, die Motivation und die Möglichkeiten, weiter kurzfristige und mittelfristige Projekte anzugehen.

Joans Unfall ereignete sich beim Testen. Sein Sturz war ein Unfall, der passierte, als er seinen Job machte und mit einem Renn-Motorrad ans Limit ging. Nach einer Überprüfung der Daten und Joans eigenen Eindrücken ist der Grund für den Unfall nun klarer.

Guim Roda, der Kawasaki Racing Team Manager, sagte: "Joan verlor die Kontrolle der Maschine, als er im fünften Gang nach einer langen Geraden in eine Rechtskurve ging. Das Vorderrad war leicht vom Boden abgehoben und als es bei hoher Geschwindigkeit wieder Kontakt mit dem Asphalt herstellte, verriss es die Maschine ein wenig. Dabei verlor Joan die Kontrolle über die Maschine und kam von der Strecke. Er hatte gerade eine Reihe von guten Rundenzeiten gefahren und war drauf und dran, die beste Zeit des Tages unter allen Fahrern aufzustellen."

Joans Verletzungen sind nicht das Resultat vom Sturz an sich, sondern entstanden, weil er mit beinahe 200 km/h in eine ungeschützte Mauer nahe der Strecke einschlug.

Joan Lascorz: "Was mir passiert ist, ist schade. Ich bin mir nicht sicher, ob es Pech war oder ob die Bedingungen in Imola nicht für eine Maschine mit 240 PS angemessen waren. In jedem Fall bedeutet dies das Ende meiner Karriere als SBK-Fahrer und das Ende eines Lebensabschnitts. Das ist eine sehr schwierige Situation und ich muss sehr stark sein, um nach vorne zu schauen. Ich möchte mich für die endlose Unterstützung bedanken, die ich bekomme: von allen Motorradfahrern in der SBK und der MotoGP und in allen anderen Klassen. Ich möchte auch den Rennfans danken sowie den Amateur- und Profi-Fahrern, die mir ihre Anteilnahme gezeigt haben. Die Besuche von und Gespräche mit Albert Llovera, Filippo Preziosi, Oscar Lanza, Isidre Esteve und Pau Bach waren von unschätzbarem Wert für mich. Ich möchte den zahllosen Ärzten und Krankenschwestern danken, die sich um mich gekümmert haben, von der SBK Clinica Mobile bis zum Maggiore Hospital in Bologna. Danke an die UCI und die Leute aus der Rückenmarks-Abteilung im Vall d'Hebron Krankenhaus und hier im Guttmann. Überall wurde ich wie ein König behandelt. Danke auch an den katalanischen und spanischen Motorradverband und die Unterstützung von Panthera Rollstühlen und vor allem an meine Familie. An meinen Vater Juan, der eine schwere Zeit hat, beinahe schlimmer als ich, an meine Mutter Maribel, meine Brüder und Schwestern, meine Onkel, Cousins, Freunde und Teamkollegen, sie waren die ganze Zeit bei mir."

"Sobald ich aus dem Guttmann draußen bin, werde ich mein Leben genau überdenken und nach ökonomischen Ressourcen suchen, die zu meiner Situation passen, da sie nicht so einfach ist. Ich werde neue Ziele finden müssen, um das Leben weiter zu genießen, aber das wird sicher nicht mit der gleichen Intensität passieren wie bisher. Manchmal fühle ich große Trauer darüber, wie schnell sich alles wegen dieser Mauer verändert hat. Manchmal denke ich mit Optimismus daran, was die Zukunft bringen mag. Ich muss vieles neu lernen. Es war nicht einfach, den Level zu erreichen, auf dem ich war und das war das Ergebnis von großen Mühen von all jenen, die das möglich gemacht haben; von dem Zeitpunkt an, als ich mit 18 Jahren aufgehört habe, mit einer 50cc-Maschine Pizze auszuliefern und meine Karriere als Fahrer begann... Es ist eine traurige Ungerechtigkeit, aber ich muss mich ihr so gut wie möglich stellen. Das ist eine Art Verletzung, die dich nicht nur vom Rennsport fernhält, sie zeichnet dich auch fürs Leben und ich werde ewig damit leben müssen."

"Als meine Freunde die Plakette mit der Nummer 17 machten, die für meine Genesung stand, dachte ich nicht einen Moment daran, dass sie so einschlagen würde und dass ich in diesen Monaten so viel Unterstützung erhalten würde. Es hat mir viel Kraft gegeben, dass Leute seit meinem Unfall ihre Solidarität zu mir zeigen und ich danke ihnen allen aus ganzem Herzen. Ich war überrascht, Rossi, Dovizioso, Crutchlow, Hayden, Pedrosa, Espasrgaro, Yonny Hernandez, Lorenzo ... und sicher noch viele weitere in der MotoGP damit zu sehen, wenn nicht sogar alle. Marquez, Espargaro, Rabat, Rins... noch mehr Fahrer, aber ich habe so viele vergessen... Einige Teams haben den Sticker auf ihren Verkleidungen gezeigt. Das Catalunya Caixa Team von Alzamora oder das Team Pons haben ihn noch immer drauf und sicher noch viele andere, die ich zu erwähnen vergessen habe. Es gab über 10.000 Sticker und das macht mich stolz. In der SBK verwenden, glaube ich, alle Fahrer die Aufkleber: Checa Haslam, Smrz, Sykes, mein Ersatzfahrer Loris Baz, Biaggi hat ihn nahe dem Fernseher in der Box, Rea, Melandri, Salom, der seine halbe Maschine dekoriert hat. In meinem Team KRT ist er auf den Computern, auf der Maschine, in der Box und das BMW Werksteam hat ihn vorne auf die Verkleidung getan."

"Sofuoglu, Morais und die ganze Kawasaki-Familie: die Kawasaki STK600- und 1000-Fahrer und natürlich alle Fahrer in der STK. Ich danke Fujiwara und Akira Yanagawa in Japan, da sie die Plakette bei jedem Rennen dabei haben und das japanische Green Team hat sie auf ihren Maschinen. Honda Spanien hat sie auf der Website, Cup easyrace, viele Freunde unter den CEV-Piloten und es gibt eine ein Meter breite Plakette am Eingang zum Motorland. Danke an den Einsatz von Solo Moto, sie mit dem Magazin zu verteilen und danke an Motocard und Kawasaki für die Finanzierung. Alle Medien waren interessiert und haben meine Nachrichten gesammelt, obwohl ich recht schweigsam war. Motorradfahrer haben mir viele E-Mails mit ermutigenden Fotos geschickt und obwohl ich nicht auf alle antworte, ich lese sie alle! Jeder, den ich vergessen oder nicht gesehen habe: Vielen Dank! An all jene, die mich zu Veranstaltungen eingeladen haben und ich kam nicht: das liegt daran, weil ich erst meine neue Situation verstehen will. Deswegen will ich etwas Zeit, um zu entspannen und ein Privatleben zu führen. Ich will derweil aber nicht das aufgeben, was Joan Lascorz in der Motorradwelt erreicht hat. Ich bin stolz darauf, ich habe weltweit Aufmerksamkeit erlangt. An alle, danke für die Unterstützung!"

Von September bis zum Ende des ersten Jahres wird sich Joan an die Gefühle und das Leben außerhalb des Guttmann Instituts gewöhnen und seine langfristige Zukunft analysieren. Bislang wurde die gesamte Kommunikation bezüglich Joan vom Provec Racing Team geführt, jenem Unternehmen, das das Kawasaki Racing Team leitet. Ab jetzt wird das anders organisiert und passiert über die Website www.joanlascorz.com, die bald völlig überarbeitet sein wird. Vom Team aus möchten wir alle Fahrer, Teams und alle Beteiligten im Motorradrennsport bitten, die Unterstützung für Joan mittels seiner Plakette bis zum Ende der Saison aufrecht zu erhalten. Es hat sich herausgestellt, dass dies Joans Stimmung und Hoffnung anhebt und er dadurch sein Image als Fahrer erhalten kann. So kann er weiter wie ein Fahrer denken, mit Ehrgeiz und Kampfgeist, was er nun mehr denn je brauchen wird.