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Interview mit Pata Honda World Superbike-Pilot Jonathan Rea

Wednesday, 30 October 2013 09:48 GMT
Interview mit Pata Honda World Superbike-Pilot Jonathan Rea

Jonathan Rea gibt zu, dass seine World Superbike Saison 2013 absolut nicht das gewesen ist, was er sich erhofft hatte - auch wenn er seinen persönlichen Rekord von mindestens einem Rennsieg in allen seinen bisherigen fünf SBK-Saison aufrecht erhalten hat. Trotzdem ging das Jahr für ihn vorzeitig. Der 26-Jährige lag am 1. September auf dem Nürburgring in Deutschland in aussichtsreicher Position, als er bei hoher Geschwindigkeit auf Öl einer anderen Maschine ausrutschte. Rea brach sich den linken Oberschenkelknochen und seine Saison war gelaufen.


Noch in Deutschland wurde Rea's gebrochener Oberschenkel wieder zusammengeschraubt, anschließend flog er nach Hause auf die Isle of Man zurück, wo er mit einem vorsichtigen Reha-Programm mit seinem Trainer Darren Roberts begann. Bei einem eintägigen Test in Jerez/Spanien, kehrte Rea letzte Woche in den Sattel seiner Pata Honda CBR1000RR zurück.


Du bist nahezu sofort nach dem Sturz operiert worden und der gebrochene Knochen wurde verschraubt. Hast Du Dir damals schon Gedanken über Deine Rückkehr gemacht oder kam das erst später?


„Ich hatte kein Datum für meine Rückkehr, denn ich wusste, dass diese Verletzung sehr ernst und das Ende der Saison bereits nahe war. Es braucht zunächst sehr viel Kraft, damit der Oberschenkelknochen bricht, und daher ist die Erholungsphase umso härter. Mit meinem Coach Darren Roberts und Dr. Ross Barker, der der orthopädische Chirurg am Nobles Hospital auf der Isle of Man ist, haben wir hart gearbeitet, damit die Kraft in meinem Quadrizeps und im hinteren Oberschenkelmuskel erhalten bleibt und wir einen guten Bewegungsumfang für mein Knie behalten. Die Genesung war ein Full-Time Job."


Physisch und mental: Wie Fit warst du beim letzten Jerez-Test schon wieder? Hättest du am Wochenende zuvor das Rennen überstanden?


„Ich hätte sogar um einiges früher wieder auf das Motorrad steigen können, als ich es gemacht habe. Aber körperlich bereit sein zu fahren und sicher fahren zu können sind zwei unterschiedliche Dinge. Vor dem Jerez-Test habe ich einen Biodex-Scan gemacht und wir konnten sehen, dass ich auf meinem linken Bein 30 Prozent schwacher war und der Knochen noch nicht voll ausgewachsen ist. Zu jenem Zeitpunkt hätte jeder weitere Unfall mit meinem Bein fatale Konsequenzen für die Vorbereitungen auf 2014 gehabt."


Wie war in Jerez das Motorrad abgestimmt? Bist du mit einem bewährten Setup rausgefahren?


„Ich habe mit meiner Grundabstimmung vom Nürburgring und meiner Elektronik-Basis von Mitte der Saison begonnen, denn damit war ich schon vertraut. Während des Tests haben wir die Geometrie ein wenig verändert, was Chris [Pike - Crewchief] nach Michel Fabrizios Feedback geplant hatte. Aber für mich war das nicht gut. Trotzdem haben mir meine Jungs bei der Beschleunigung und beim Bremsen ein besseres Gefühl bereiten können, wir können beim nächsten Test also daran anknüpfen."


Wie eng war während Deiner Reha der Kontakt zwischen Dir und dem Team? Hat sich das Motorrad während Deiner Abwesenheit verbessert?


„Ich stand sehr viel mit meinem Teammanager in Kontakt, auch weil wir über meine Zukunft und über meine Verletzung sprachen. Jedes Mal, wenn ich vom Arzt kam, habe ich sowohl Honda, als auch mein Team auf dem Laufenden gehalten. Mein Crewchief Chris hat mich hinsichtlich der Leistung auch von der Strecke immer up to date gehalten. Für mich hat sich das Motorrad nicht wirklich verbessert, als ich nicht da war. Das bedeutet, dass wir in dieser Winter-Saison alle sehr hart arbeiten müssen."


Das Team hat vor und nach dem Testverbot einiges geplant. An was werdet Ihr dort arbeiten?


„Wir haben eine ziemlich lange Liste, welche wir diesen Winter abarbeiten müssen, aber diese Mal (im Vergleich zum letzten Jahr) ist das eher erreichbar. Ich bete für trockene Tage, denn mit dem Testverbot und den komplett verbotenen Übersee-Tests, zählt für uns jede Runde!"


Während Du Dich auf der Isle of Man erholt hast, hast du auch einen neuen Vertrag bei Pata Honda für das Jahr 2014 unterschrieben. Da Du auch andere Angebote hattest: Was hat Dich dazu veranlasst, das sechste Jahr in Folge auf die Honda CBR1000RR zu setzen?


„Als ich alle Optionen auf Papier brachte und ich sowohl auf die positiven, als auch auf die negativen Seiten der Angebote schauen konnte, war klar, dass Honda in der Superbike Weltmeisterschaft das beste war. Honda Motor Europe war während meiner ganzen Karriere immer sehr gut zu mir und ihr Glaube an mich war auch klar. Ich fühle, dass mich Honda wirklich will. Ich kenne unsere Schwächen sehr gut und das ist etwas Positives, denn daran können wir nun für 2014 arbeiten."