Sofuoglu und Razgatlioglu vom Türkischen Motorradverband geehrt
Die beiden Türken könnten „Nationalhelden“ werden.
Kenan Sofuoglu, jetzt vierfacher Supersport Weltmeister, und Toprak Razgatlıoglu, FIM Europe Superstock 600 Champion 2015, sind gestern in Istanbul im Rahmen einer Pressekonferenz des TMF – Türkischer Motorradsport Verband – und Red Bull Türkei ausgezeichnet und geehrt worden.
Bekir Yunus Uçar, Präsident des TMF, sagte: „Kenan Sofuoglu und Toprak Razgatlioglu sind Athleten die gezeigt haben, dass sie es wirklich verdient haben, Nationalhelden zu werden.“
Sofuoglu hatte dabei 2015 vor allem abseits der Piste einige Tiefschläge und schwierige Situationen zu überstehen. „Bevor wir nach Malaysia gereist sind, haben wir unseren Sohn Hamza verloren, aber wir haben nie aufgehört zu kämpfen. Ich konnte nicht wie die anderen Sportler leben, ich konnte nicht trainieren und war für die Rennen nie gut vorbereitet.“
Nach diesem tragischen Verlust hat Kenan dann non-stopp trainiert, sein Team hat schwer am Motor der ZX-6R gearbeitet. „Als Team haben wir alles gemacht, was wir konnten, um Weltmeister zu werden und das haben wir geschafft. Auf diesen Pokal möchte ich Hamza Sofuoglu schreiben. Wenn wir in der Zukunft Kinder bekommen, werde ich ihnen den zeigen und sagen: ‚Den habe ich für deinen Bruder bekommen’. Ich hatte jede Nacht zwei Träume: Der eine war, dass Hamza wieder gesund wird und der andere war Weltmeister zu sein. Ich habe Hamza verloren, aber der zweite Traum war kein Traum. Diese Meisterschaft ist für Hamza.“
Sofuoglu ist nicht nur Mentor von Razgatlıoglu, sondern jetzt auch Manager von ihm. Bei den Rennen des European Superstock 600 Cup habe er immer mitgefiebert. „Ich hatte alle Unterstützung, die ich gebraucht habe und habe all meine Unterstützung an Toprak gegeben. Er hat diese Chance mehr als genutzt und unseren gemeinsamen Traum geschafft.“
Der European Superstock 600 Champion Razgatlıoglu selbst sagte: „Ich hoffe, dass ich in der Zukunft noch mehr erreichen kann. Ich bin extrem aufgeregt in die Saison gestartet. Es war natürlich nur mit Kenans Hilfe möglich, im STK600 zu fahren. Er hat mir immer gesagt: ‚Bleib ruhig, das Rennen gehört dir’. Aber natürlich war ich immer sehr aufgeregt, so sehr, dass ich nicht mal frühstücken konnte. Ich hoffe, dass ich mich in Zukunft daran gewöhne. Im Rennen, als es um den Titel ging, war ich noch aufgeregter, denn es ging ja um den Titel. Ich hätte gewinnen können, aber Kenan hat mir gesagt, dass ich nicht pushen soll und das ein dritter Platz reicht. Ich möchte mich bei Kenan bedanken, der immer voll hinter mir steht. Ich hoffe, dass mir in meiner Rennfahrerkarriere noch mehr solch gute Dinge gelingen.“