Das bin ich und das denke ich: Nacho Calero
Der Orela Racing VerdNatura Pilot über seinen starken Saisonstart und das anstehende Heimrennen in Aragón.
Der 25-Jährige Nacho Calero aus Valencia hat 5 Saisons in der Superstock 600 und deren 4 in der Supersport-Weltmeisterschaft hinter sich und gehört damit zu den erfahrensten Piloten in diesem Zirkus. Im Orecal Racing Team seines Vaters fährt er eine ZX-6R. Dieses Jahr peilt er regelmäßig Punkte an und hat das bei den ersten beiden Rennen bereits erreicht: Platz 9 auf Phillip Island und Platz 13 in Thailand. Nun geht es auf das MotorLand Aragón – die einzige Strecke, auf der er letztes Jahr Punkte holen konnte. Das denkt er:
Wir sind dieses Jahr viel besser gestartet. Letztes Jahr war alles neu: das Motorrad und das ganze Equipment. Jetzt gehen wir in eine weitere Saison mit Kawasaki und ich habe auch hart trainiert, damit ich fit bin. Es ist eine Kombination vieler Dinge.
Auch das Motorrad ist dieses Jahr viel besser und jeder Fahrer hat noch einen Mechaniker. Wir haben aus den Fehlern, die wir letztes Jahr gemacht haben, gelernt.
Die Top-18 der Supersport-WM liegen in einer Sekunde. Ob alt oder jung – alle Piloten wollen vorn sein. Nehmen wir Rolfo: Er hat das erste Rennen gewonnen und war im zweiten nur Elfter, es ist alles so verdammt eng. Es will hier niemand zurückbleiben.
In den Rennen zur Supersport-Weltmeisterschaft, wenn es auf die Ziellinie geht, wenn du hinter einem anderen Motorrad bist oder nur auf deinem eigenen Bike sitzt: Niemand wird für dich langsamer fahren oder das Gas zu drehen. Du musst dein Bike dort hin bringen, wo du es hin haben willst.
Letztes Jahr hatten wir schon das Equipment, um vorn zu sein, und dieses Jahr haben wir das Team, um vorn zu sein... aber noch besser. Wir sind nicht eifersüchtig auf das Material, was andere Teams in der WorldSSP haben.
Ich bin mit Nieves verheiratet und wir haben eine Tochter, Guilia, die zwei Jahre alt ist. Wenn ich am Dienstag mein Zuhause verlasse, um an eine Strecke zu fahren und dort zu kämpfen, versuche ich abzuschalten. Ich spreche am Nachmittag mit meiner Familie, aber ich versuche abzuschalten, bis ich mit meinem Motorrad fertig bin. Ich bin auf Arbeit und ich bin wie ein Vater, der Frühs auf Arbeit geht und Nachmittag um sechs zurückkommt. Für mich ist das das gleiche. Glücklicherweise gibt es Rennen, bei denen meine Familie dabei sein kann, denn Guilia ist noch klein und hat keine Schule. Sie wird mit nach Aragón kommen.
Ich weiß, dass manche Leute sagen, dass die Saison erst mit dem ersten Europa-Lauf richtig los geht, aber für mich beginnt die Saison in Australien. Bei diesen ersten beiden Rennen ist es wichtig, Punkte mitzunehmen und darauf aufzubauen. Australien ist etwas Besonderes, denn wir haben dort noch zwei Testtage, an denen man einiges einstellen kann. Thailand war etwas schwieriger, auch wegen der Hitze und einige Motoren sind kaputt gegangen. Aber das ist für alle gleich.
Mit meinem Teamkollegen Zulfhami Khairuddin verstehe ich mich sehr gut, wir sind Freunde in der Box und können zusammen lachen und scherzen. Dann, wenn aber das Visier runter geht, dann konzentriert sich jeder auf sein eigenes Rennen.
Aragón ist mein Heimrennen und wir werden versuchen, an der Spitze mitzumischen. Nach dem MotorLand kommen Strecken, die ich sehr mag. Mein Ziel ist es, dieses Jahr in allen Rennen Punkte zu holen und am Ende der Saison in den Top Ten zu stehen.