Vor dem Beginn der MOTUL FIM Superbike-Weltmeisterschaft 2022 wird das Fahrerlager ohne eine Fahrerin auskommen müssen, die Geschichte geschrieben hat. Ana Carrasco wechselt zu neuen Ufern und kehrt mit dem BOE SKX Team in die Moto3™ Weltmeisterschaft zurück. In fünf Jahren FIM Supersport 300 Weltmeisterschaft hat Ana nicht nur Geschichte geschrieben, indem sie Rennen und eine Weltmeisterschaft gewonnen hat, sondern auch eine Generation junger Mädchen dazu inspiriert, den Motorradrennsport als Karriereoption zu verfolgen. Wir blicken zurück auf fünf Jahre, in denen Ana auf der Weltbühne glänzte.

Bei ihrem Debüt im allerersten WorldSSP300-Rennen belegte sie den zehnten Platz, und in ihrem nächsten Rennen wurde sie Siebte, was ihr wahres Potenzial zeigte und sie als Herausforderin in dieser Klasse etablierte. Drei weitere Platzierungen in den Punkterängen folgten, bevor sie in Portimao einen Meilenstein erreichte. In der letzten Runde fuhr sie an dritter Stelle liegend im Windschatten auf die Ziellinie zu und überholte Marc Garcia kurz vor dem Ziel, um einen historischen Sieg zu erringen - den ersten für eine Frau in einem Solo-Motorrad-Weltmeisterschaftsrennen. Carrasco hatte sich damit an die Spitze der Klasse gesetzt und genoss die Tatsache, dass sie ihren Namen in die Geschichtsbücher eintragen konnte. Im Jahr 2018 stand der größte Erfolg noch bevor.

2018 war Carrasco das ganze Jahr über in Kämpfe verwickelt und fightete um die Meisterschaft. Zwei Podiumsplätze wurden zu souveränen Siegen, wobei Imola der erste war, bevor sie in Donington Park nachlegte. Zwei Pole-Positions und zwei schnellste Rennrunden kamen ebenfalls hinzu, aber ein spätes Formtief führte dazu, dass das Titelrennen mit Mika Perez bis zum Schluss spannend blieb. Perez sah aus, als würde er das letzte Rennen des Jahres gewinnen, wurde aber in Magny-Cours in den letzten Kurven von Dani Valle geschlagen, so dass Carrascos 13. Platz in einem spannenden 

Finish mit einem einzigen Punkt Vorsprung zum Weltmeistertitel reichte: 93 Punkte auf Perez‘ 92. Eine atemberaubende Saison mit einem unglaublichen Ende. Die Welt des Motorsports und darüber hinaus nahm den Sieg mit großer Ergriffenheit zur Kenntnis. Die harte Arbeit und die jahrelange Hingabe hatte sich endlich ausgezahlt.

Sie nahm ihre Titelverteidigung 2019 in Angriff, obwohl es kein einfacher Start in einer der unberechenbarsten Klassen der Motorradweltmeisterschaft war. Trotz eines Ausfalls und eines achten Platzes zu Beginn der Saison holte sie mehr Podiumsplätze als in den beiden vorangegangenen Jahren zusammengenommen. Zwei dritte Plätze in Jerez gingen einem Sieg in Misano voraus, bevor sie in Portimao wieder auf dem Podium stand und in Magny-Cours noch einmal ganz oben auf dem Treppchen. Mit 117 Punkten wurde sie zwar nur Dritte in der Meisterschaft, aber es war dennoch eine herausragende Saison.

2020 begann Carrasco stark und blieb während der ersten Runden konkurrenzfähig, mit drei Podiumsplätzen - darunter ein Sieg - in den ersten fünf Rennen. Als Fünfte in der Meisterschaft und mit 33 Punkten Rückstand auf die Meisterschaftsführung nach vier Rennen war Carrasco auf dem besten Weg, diese zu erreichen. Doch bei einem privaten Test in Estoril stürzte sie schwer und zog sich einen doppelten Wirbelbruch zu. Sie verpasste den Rest der Saison 2020, und ihre Zukunft war ungewiss.

Entschlossen, nicht aufzugeben, kehrte Carrasco für 2021 zurück, aber es war ein schwieriges Jahr. Nach Punkten in den ersten drei Rennen kehrte die 24-Jährige mit einem emotionalen Sieg in Rennen 2 in Misano zurück, nachdem sie nach ihrer Verletzung hart daran gearbeitet hatte, wieder auf ein Rennmotorrad zu steigen. Sie war voller Tatendrang und wollte ihre Saison in Angriff nehmen. Leider sollte es nicht sein, und sie würde für den Rest der Saison nicht mehr auf das Podium zurückkehren.

Mit der Nachricht, dass sie 2022 mit dem BOE SKX-Outfit in die Moto3™-Weltmeisterschaft zurückkehren wird, hinterlässt Carrasco ein ewiges Vermächtnis im WorldSBK-Fahrerlager. Sie hat dazu beigetragen, Menschen im Motorradrennsport und darüber hinaus zu inspirieren und zu beeinflussen, ein leuchtendes Beispiel für harte Arbeit, Engagement und Hingabe bleibt nie unbeachtet. Zusammen mit Ana hat auch Maria Herrera und zahlreiche andere dazu beigetragen, dass sich immer mehr Frauen im Motorsport engagieren. Danke, Ana, für alles, was du im Fahrerlager erreicht hast, und wir freuen uns darauf, dass du das Gleiche in der Moto3™ tust, wo du diese unglaubliche Weltmeisterschaftsreise begonnen hast.

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