Der MOTUL FIM Superbike Weltmeister besuchte den Misano World Circuit "Marco Simoncelli" für die Pirelli Emilia-Romagna Runde, und bevor die Action auf der Strecke begann, sprach der amtierende Champion Toprak Razgatlioglu (Pata Yamaha with Brixx WorldSBK) über seine Zukunft, langfristige Ziele, seinen ersten Sieg in der Saison 2022, den Kampf mit Alvaro Bautista (Aruba. it Racing - Ducati) und wie er Jonathan Rea (Kawasaki Racing Team WorldSBK) als WorldSBK-Legende sieht. Das Interview fand während der Emilia-Romagna-Runde statt und gab Razgatlioglu die Möglichkeit, sich zu verschiedenen Themen zu äußern.

RAZGATLIOGLUS ZUKUNFT: "Ich werde um viele Weltmeisterschaften kämpfen..."

Gerüchte über einen MotoGP™-Wechsel des Weltmeisters von 2021 wurden vor kurzem zu den Akten gelegt, als bestätigt wurde, dass es „keinen Platz“ für ihn bei Yamaha gibt, obwohl er immer noch die Möglichkeit haben wird, die Yamaha YZR-M1 Maschine zu testen. In dem Interview sprach Razgatlioglu über seine Zukunft in der WorldSBK, seine langfristigen Ziele in der Meisterschaft und darüber, dass es sein "Traum" sei, wie sein Titelrivale Jonathan Rea (Kawasaki Racing Team WorldSBK) zu sein.

Der 25-Jährige sagte: "Mein Traum für die WorldSBK ist es, wie Jonny zu sein. Ich werde hier bleiben und um viele Weltmeisterschaften kämpfen. Jonny ist eine WorldSBK-Legende, vielleicht werde ich in der Zukunft auch eine WorldSBK-Legende sein. Mein Traum ist es, hier zu bleiben und um viele Weltmeisterschaften zu kämpfen. Ich bin noch jung, ich habe noch viele Jahre vor mir. Ich habe 2018 in der WorldSBK angefangen und ich schaue immer auf Jonny, denn er ist eine WorldSBK-Legende und auch ein mehrfacher Weltmeister mit Kawasaki. Er hat mir jedes Rennwochenende geholfen. Das war mein Traum für 2019, denn als ich anfing, mit Jonny zu kämpfen, dachte ich 'eines Tages werde ich ihn schlagen'. Letztes Jahr waren wir Weltmeister, aber trotzdem denkt jeder daran, Jonny zu schlagen. Wir kämpfen mit Jonny, aber nicht so wie 2021, denn dieses Jahr ist ein bisschen härter. Außerhalb der Rennstrecke reden wir miteinander und respektieren uns gegenseitig. Das hat sich nicht geändert und das ist wichtig. Auf der Strecke kämpfen wir um den Sieg, versuchen, die beste Position zu erreichen, das ist normal."

Über den bevorstehenden MotoGP™-Test sagte Razgatlioglu: "Wir haben einen MotoGP™-Test. Dieser Test ist gut für mich, weil ich das Motorrad testen kann, ob es mir gefällt oder nicht, aber jetzt habe ich nicht den Traum von der MotoGP™, denn für das nächste Jahr wäre das nicht einfach, und diese Saison konzentriere ich mich auf meinen Job, meine Saison, denn die ist sehr wichtig. Ich muss die Nummer 1 bleiben. Außerdem muss ich gewinnen. Für mich ist die MotoGP™ nicht wirklich wichtig."

EIN NEUER RIVALE: Rennen gegen Bautista...

Die Geschichte der Saison 2022 war bisher der unglaubliche Kampf zwischen Razgatlioglu, Rea und Bautista, wobei der spanische Fahrer derzeit die WM-Wertung vor Rea und Razgatlioglu anführt. 2022 ist das erste Mal, dass Razgatlioglu konsequent mit Bautista an der Spitze des Feldes kämpft, wobei Razgatlioglu sich zu seinen Kämpfen mit dem Vizeweltmeister von 2019 äußert.

Er erklärte: "Bautista ist stark, aber ich glaube nicht, dass er so ist wie 2019. Ich erinnere mich, dass er 2019 wirklich stark war und jedes Rennwochenende alleine fuhr. Dieses Jahr fährt er etwas ruhiger, denn 2019 begann er nach 12 oder 13 Rennen zu stürzen. Dieses Jahr ist er sehr ruhig gestartet. Wir kämpfen, und das ist gut für die WorldSBK-Fans. Mit Jonny und Bautista sind wir sehr schnell, sehr stark, jedes Rennwochenende und wir kämpfen."

NACH DEM ESTORIL-TEST: eintägiger Test von Razgatlioglu ausgewertet

Nach der Estoril-Runde absolvierte die Pata Yamaha-Mannschaft mit Razgatlioglu und Teamkollege Andrea Locatelli einen eintägigen Test auf dem portugiesischen Rennplatz, um Verbesserungen an ihrer Yamaha YZF-R1-Maschine vorzunehmen. Razgatlioglu erzählte, woran das Team während des Tests gearbeitet hat und wie es ihnen in Misano und für den Rest der Saison helfen wird.

Er erklärte: "Wir haben viele neue Teile und eine neue Elektronik. Nach Assen habe ich einen großen Schritt gespürt und wir haben das Setup verbessert. Jetzt fühle ich mich viel besser. Ich weiß, dass wir uns an diesem Wochenende weiter verbessern werden. Nach Estoril hatten wir einen eintägigen Test, bei dem wir wieder neue Teile und ein neues Setup ausprobiert haben, und jetzt fühlt es sich viel besser an. Ich hoffe, dass wir an diesem Wochenende ein viel besseres Gefühl haben als bei den Tests. Wir kämpfen wieder um den Sieg, aber wir werden sehen, denn nachdem wir neue Teile ausprobiert haben, sind sie manchmal gut und manchmal nicht. Wir werden in dieser Saison immer besser. Das Motorrad fühlt sich jetzt viel besser an; wir spüren nur noch das Grip-Problem und nach Estoril haben wir uns stark verbessert. Ich denke, wir können uns weiter verbessern."

EIN WECHSEL DES ANSATZES: Methodenwechsel nach Assen...

Vor der Estoril-Runde sprach der fünffache WorldSSP-Champion Kenan Sofuoglu davon, dass es in Portugal einen “anderen Toprak“ geben würde, da Razgatlioglu um seinen ersten Saisonsieg kämpfte, ihn aber letztlich in zwei Schießereien in der letzten Runde verpasste. Vor der Emilia-Romagna-Runde erläuterte Razgatlioglu, wie sich seine Herangehensweise verändert hat.

"Ich bin immer auf die erste Position konzentriert. Ich fahre auf Platz 1 und bin immer im Stress; ich versuche im Rennen um die erste Position zu kämpfen und auch im FP1 und FP2 versuche ich immer, P1 zu erreichen. Nach Assen haben wir mit Kenan gesprochen. Wir haben mein Training geändert. Manchmal trainiere ich jeden Tag. Manchmal ist das nicht gut, weil man sich dann langweilt. Immer auf dem Motorrad zu fahren, ist manchmal langweilig. Jetzt geht es mir viel besser. In Estoril bin ich wie der Toprak vom letzten Jahr gefahren, im echten Toprak-Stil. Ich habe mich viel besser gefühlt, denn es war das erste Mal, dass ich so gefahren bin, wie ich es kann. Ich hoffe, dass wir an diesem Wochenende in Misano so fahren wie im letzten Jahr. In den ersten beiden Rennen fühle ich mich gestresst, weil ich die Nummer 1 fahre und immer die erste Position brauche. Nach Assen vergesse ich meine Nummer und versuche einfach, es zu genießen und auch um eine gute Position zu kämpfen. Jetzt fühle ich mich viel besser, weil ich einfach versuche, es zu genießen."

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