Rea, Redding und Dosoli über die Zukunft von 2024... aber hängt das alles zusammen?
Es hört sich vielleicht verrückt an, aber wir haben die Hauptakteure in den Medien befragt, und was sie sagten - und was nicht - sorgt für interessante Interpretationen
Es ist die Zeit des Jahres, in der die Gerüchteküche auf Hochtouren läuft, sich die Manager der verschiedenen Teams treffen und das Puzzle langsam Gestalt annimmt. Oft ist es das, was man sieht, nicht das, was einem gesagt wird, und es ist das, was man interpretiert, nicht das, was wörtlich gesagt wird. Aber auch das, was nicht gesagt wird, ist von Interesse, und das war eine der wichtigsten Erkenntnisse am Donnerstag in Most.
DAS GERÜCHT: Rea zu Yamaha für 2024
Es kursierten Gerüchte, dass der sechsfache Weltmeister Jonathan Rea (Kawasaki Racing Team WorldSBK) für nächstes Jahr zu Pata Yamaha Prometeon WorldSBK wechseln könnte, wie Speedweek nach Imola berichtete. Vor dem tschechischen Acerbis-Rennen wurde Rea darauf angesprochen, und der 36-Jährige räumte ein, was gesagt worden war.
AUS ERSTER HAND: Rea dementiert die Gerüchte nicht, behauptet aber, dass sie nur Gerüchte sind
"Zu dieser Zeit des Jahres gibt es immer Gerüchte und Geschichten und ich denke, Topraks Platz ist der größte, der neu besetzt werden muss", antwortete Rea auf die Spekulationen und bezog sich dabei auf Razgatlioglus vakanten Sitz für 2024, wenn der Türke zu BMW wechselt. "Ich werde mich mit meiner Frau, meinen Kindern und meiner Familie zusammensetzen, um das zu verstehen. Ich bin mir sicher, dass alles im Gange ist, aber im Moment sind es nur Gerüchte."
Rea hat jedoch bereits einen Vertrag für 2024, nachdem er 2022 einen Zweijahresvertrag unterschrieben hat.Normalerweise ist ein Fahrer, der unter Vertrag steht, bereits aus allen Gerüchten und dem Gerede der dummen Jahreszeit heraus, aber nicht in diesem Jahr und auch nicht bei der Nummer 65, der in seiner Antwort keine Gerüchte dementierte, sondern nur bestätigte und erklärte, dass es sich im Moment nur um Gerüchte handelt. Allerdings erwähnte er in seiner Antwort nicht seinen Kawasaki-Vertrag für das nächste Jahr und sagte stattdessen, dass er sich mit seiner Familie zusammensetzt, um über seine Zukunft nachzudenken - auch wenn er einen Rücktritt bereits ausgeschlossen hat. Nichts von alledem wurde in seiner Antwort zu den Spekulationen erwähnt.
DOSOLI HÄLT SICH BEDECKT: "Wir werden uns dazu erst äußern, wenn wir unser Fahreraufgebot festgelegt haben."
Zum Glück gibt uns der WorldSBK-Medientag die Möglichkeit, mit allen wichtigen Leuten zu sprechen, darunter auch mit Andrea Dosoli, dem Road Racing Manager von Yamaha Motor Europe, der für die Yamaha-Fahrer verantwortlich ist. Als er auf die Gerüchte angesprochen wurde, bestätigte er, dass mehrere Fahrer auf der Einkaufsliste des Herstellers stehen: "Wir beobachten alle verfügbaren Fahrer und es wird einige Zeit dauern, bis wir eine Entscheidung treffen. Wir werden uns dazu erst äußern, wenn wir unsere Fahrerliste definiert haben. Es ist eine lange Liste von Fahrern. Wir haben es nicht eilig." Technisch gesehen, ist Rea kein "verfügbarer" Fahrer...
REDDING: Vielleicht gab es eine Ankündigung, dann wieder nicht, dann wieder doch, aber ohne zu sagen wo.
Das ist ein bisschen langatmig und langwierig. Scott Redding (ROKiT BMW Motorrad WorldSBK Team) sagte in Imola, dass es wahrscheinlich eine Ankündigung am Sonntag geben würde, und dann gab es keine. Er hat/hatte eine Option, bis 2024 bei BMW zu bleiben, da sein Vertrag eine Verlängerungsklausel enthielt, die aber bis zum 15. Juli, dem Samstag von Imola, eingelöst werden sollte. Redding bestätigte dann, dass er 2024 in der Startaufstellung stehen wird, sagte aber nicht, wo, mit einer Instgram-Story, die nur wenige Stunden nach der Veröffentlichung des Rea-Yamaha-Gerüchts durch Speedweek erschien. Der Artikel von Speedweek hat einen Zeitstempel von 00:07 MESZ am 19. Juli - die Geschichte wurde also mindestens am 18. Juli verfasst; Reddings Instagram-Story wurde um die Mittagszeit des 19. Juli veröffentlicht.
Auf die Frage, ob Rea mit Yamaha in Verbindung gebracht wird und sich möglicherweise eine große grüne Tür mit der Aufschrift "Kawasaki" öffnet, antwortete Redding - nach einer Pause - wie folgt: "Eine Möglichkeit bei Kawasaki ist nichts, was ich mir angeschaut habe, weil es aus dem Nichts kam. Sind es wieder Gerüchte? Steckt da etwas dahinter? Das ist nicht wirklich meine Sache. Mein Job ist es, mich auf das zu konzentrieren, was ich im Moment hier mache."
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