Die Achterbahn des Autodromo Internacional do Algarve sorgte für eine große Wendung im Titelrennen der FIM Supersport-Weltmeisterschaft. Yari Montella (Barni Spark Racing Team) machte bei der portugiesischen Pirelli-Runde das Double perfekt und profitierte massiv davon, dass Titelrivale Adrian Huertas (Aruba.it Racing WorldSSP Team) in Rennen 2 in Kurve 5 stürzte und die #99 schließlich auf Platz 12 landete. Damit liegt Montella zu Beginn der zweiten Saisonhälfte nur noch 20 Punkte hinter Huertas.

In der Tissot Superpole wurde Montella mit einer Zeit von 1:43,352 Minuten Zweiter hinter Huertas, rund zwei Zehntel langsamer als der Meisterschaftsführende. Der italienische Star holte sich den Holeshot, als die Startampel für Rennen 1 erlosch, übernahm die Führung und gab sie nicht mehr ab. Im Ziel hatte er schließlich mehr als drei Sekunden Vorsprung auf Huertas und beendete damit die Siegesserie des Spaniers nach sechs Rennen.

Nach seinem Sieg in Rennen 1, seinem ersten außerhalb Australiens in der WorldSSP, sagte Montella: „Endlich haben wir es geschafft! Es war unglaublich, denn ich fühlte mich stärker als je zuvor. Ich habe das ganze Rennen genossen. Meine Strategie war es, von Anfang an zu pushen. In diesen Rennen haben wir gesehen, wie Adrian von Anfang an gepusht hat. Ich habe versucht, das Gleiche zu tun. Ich habe verstanden, dass er keinen guten Start hatte, also war es wahrscheinlich ein bisschen Glück. Ich denke, wir waren stärker als er. Jetzt müssen wir uns einfach weiter konzentrieren und versuchen, in Rennen 2 das Gleiche zu machen.“

Rennen 2 war eine ganz andere Geschichte. Sowohl Huertas als auch Montella lagen im Kampf um den Sieg dicht beieinander, wobei Montella die ersten sechs Runden und Huertas die nächsten beiden Runden anführte. In der zehnten Runde änderte sich jedoch das Bild des Rennens und des Kampfes um die Meisterschaft. Huertas stürzte in Kurve 5 von P1 und fiel aus den Punkterängen zurück, kämpfte sich aber wieder auf Platz 12 vor. Damit blieb Montella unangefochten an der Spitze und die #55 verwandelte seinen Vorsprung in einen Sieg von fast sechs Sekunden vor Stefano Manzi (Pata Prometeon Ten Kate Racing).

Über seinen Sieg in Rennen 2 sagte Montella: „Ich fühle mich verrückt! Ich bin glücklich über das Ergebnis, denn wir haben so ein Wochenende gebraucht. Nach Misano Rennen 1 und Donington Rennen 2 kämpften wir in weiteren Rennen gegen Huertas um den Sieg. Jedes Mal passierte etwas, deshalb brauchten wir ein Wochenende wie dieses. Der Sonntag war ganz anders als der Samstag, es gab viel Wind, weniger Grip, und am Start versuchte ich wie in Rennen 1 zu pushen, aber ich konnte nicht. Ich beschloss, Adrian zu folgen, weil ich dachte, es sei besser, jemandem zu folgen. Adrian versuchte zu pushen, aber es waren schwierige Bedingungen, und es war leicht, einen Fehler zu machen. Wir müssen jetzt einfach konzentriert bleiben. Wir kämpfen um die Meisterschaft, und wir müssen so weitermachen und in jedem Rennen um den Sieg kämpfen.“

Im Titelkampf bedeutet dies, dass Montella den Rückstand auf Huertas mehr als halbiert hat. Der WorldSSP300-Champion von 2021 hatte vor dem Rennen in Portugal 46 Punkte Vorsprung, aber sein zweiter Platz in Rennen 1 und Platz 12 in Rennen 2 bedeuten, dass der Rückstand fünf Runden vor Schluss nur noch 20 Punkte beträgt. Auch Manzi konnte dank eines Doppelpodiums Boden auf Huertas gutmachen. Die #62 liegt nun 41 Punkte hinter Huertas und 21 hinter dem zweitplatzierten Montella.

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