Jonathan Rea (Pata Prometeon Yamaha) wird die bevorstehende Acerbis-Runde in Italien für die MOTUL FIM Superbike-Weltmeisterschaft verpassen. Der sechsmalige Champion wird durch den Yamaha-Langstrecken- und Testfahrer Niccolo Canepa ersetzt. Rea stürzte am Ende der ersten Runde des ersten Rennens in Magny-Cours und erlitt Verletzungen an der Hand, die operiert werden mussten. Er wird den Besuch auf dem Cremona Circuit verpassen, da er sich auf seine Genesung konzentrieren muss.

Rea hatte in den letzten Runden auf der Yamaha R1 an Boden gewonnen und hoffte, dass er die wechselhaften Bedingungen in Frankreich nutzen könnte, um um einen Podiumsplatz zu kämpfen. In der Schikane zwischen Kurve 16 und 17 stürzten jedoch sowohl Rea als auch Nicolo Bulega (Aruba.it Racing - Ducati) gleichzeitig bei verschiedenen Unfällen, wobei die #65 zur Untersuchung ins medizinische Zentrum und dann zur weiteren Untersuchung ins Krankenhaus gebracht wurde. Er wurde wegen einer tiefen Schürfwunde am rechten Daumen operiert und gab in seinem Vlog eine Genesungszeit von 2–3 Wochen an. Die Entscheidung basiert auf dem medizinischen Rat des Chirurgen in Frankreich und eines örtlichen medizinischen Teams in Nordirland, obwohl er eine Woche später wieder bei der Aragon-Runde dabei sein möchte.

In einem Beitrag auf Instagram schrieb Rea: „Ich bin enttäuscht, dass ich dieses Wochenende in Cremona aussetzen muss. Nach einem Gespräch mit Dr. Antonie Martens, der die Operation in Frankreich durchgeführt hat, und Dr. Michael McBride, der meinen Fall zu Hause in Belfast betreut, bestehen beide darauf, dass die Sehnen- und Hauttransplantate an meinem rechten Daumen etwas mehr Zeit zum Heilen benötigen, um Rückschläge zu vermeiden. Ich tue zu Hause alles, um so schnell wie möglich wieder zu 100 % fit zu sein. Vielen Dank an alle, die mir in dieser schweren Zeit beistehen.“

Da Cremona zwei Wochen nach dem Unfall stattfindet, wird Rea gezwungen sein, bei der italienischen Runde an der Seitenlinie zu sitzen. Er wird durch den STK1000-Titelträger von 2007, Canepa, ersetzt, dessen Rücktritt sich damit um mindestens eine Woche verzögert hat. Canepa hatte angekündigt, dass er seine Rennkarriere nach dem Bol d'Or am vergangenen Wochenende beenden würde, aber mit seiner Berufung als Ersatz für Rea wurde dies auf Eis gelegt, da er zum ersten Mal seit 2018 wieder in der WorldSBK-Action dabei ist.

Der Italiener hat zwischen 2008 und 2018 an 79 WorldSBK-Rennen teilgenommen und dabei zweimal den siebten Platz belegt – im ersten Rennen in Moskau 2012 und im ersten Rennen in Misano 2016. Während seiner Zeit in der STK1000 errang er zwei Siege und 16 Podiumsplätze, darunter den Titel im Jahr 2007, bei dem er Claudio Corti mit nur vier Punkten Vorsprung besiegte. Canepa war auch dreimaliger Sieger in der STK600 und errang weitere sieben Podiumsplätze.

Der 36-Jährige war in den letzten Saisons als Testfahrer für den japanischen Hersteller ein wichtiger Teil des Erfolgs von Yamaha und auch maßgeblich am Erfolg bei Langstreckenrennen beteiligt. Mit Yamaha hat er zwei Weltmeistertitel in der EWC gewonnen und 2024 nur knapp den dritten verpasst. Er fuhr letztes Wochenende in Frankreich beim EWC-Saisonfinale und wurde zusammen mit Marvin Fritz und Karel Hanika Dritter, wird aber nicht lange danach wieder auf der Strecke sein, wenn er zusammen mit Andrea Locatelli (Pata Prometeon Yamaha) in einer rein italienischen Aufstellung für das Team fährt.

Zu seiner kurzfristigen Nominierung sagte Canepa: „Die Nachricht mag etwas überraschend kommen, da ich vor ein paar Wochen meinen Rücktritt angekündigt habe! Aber um ehrlich zu sein, bin ich wirklich stolz darauf, noch ein Rennwochenende zu fahren – vor allem mit diesem Team, Pata Prometeon Yamaha, Crescent und Yamahas offiziellem R1 WorldSBK mit dieser Crew. Es tut mir wirklich leid, was mit Jonathan passiert ist, und ich wünsche ihm eine schnelle Genesung. Andererseits bin ich Yamaha für diese Gelegenheit dankbar. Es ist immer toll, für dieses Team und für Yamaha in der WorldSBK zu fahren. Cremona ist eine Strecke, die ich nicht so gut kenne. Ich bin dort nur ein paar Runden mit der Yamaha R7 für den WorldWCR-Shakedown gefahren und mir ist bewusst, dass es ein anspruchsvolles Wochenende in Bezug auf die Leistung werden wird. Für meinen Job als WorldSBK-Testfahrer haben wir vielleicht etwas zu testen, und wenn ich den anderen Yamaha-Fahrern auf der Strecke mit meinem Feedback helfen kann, dann ist die Mission erfüllt. Ich bin wirklich glücklich und freue mich auf das „allerletzte“ Rennwochenende meiner Karriere. Mal sehen, was wir schaffen können!"

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